Wettkampfintensiver Ski- Saisonausklang beim PSV Zittau
- Memorial Stanislaw Michon und Bieg Piastow als Worldloppet Lauf in Jakuszyce
- Riesengebirgskammlauf in Spindlermühle
Es gibt doch noch Skisportler, die das Winterende mit dem einen oder anderen Wettkampf heraus zögern wollen. Und das sind durchaus schöne und anspruchsvolle Rennen.
Der 49. Bieg Piastow in Polen wurde als Langlauffestival schon am 1. März begonnen und endete am 09.03. in Jakuszyce. Der Beginn der Wettkampfserie war der Memorial Stanislaw Michonov über 15 km in der klassischen Technik. Bei diesem Gedenklauf mit 500 Teilnehmern starteten bereits Heimo und Liane Clemenz. Dieser Lauf erinnert an den Skipionier St. Michon, der drei Mal den Piastenlauf gewinnen konnte und der der erste Sieger dieses Laufes war. Weitere Veranstaltungen wie Kinderlauf, 6, 12,25,30 und 42 km füllten dann das Wochenprogramm. Dabei waren Temperaturen bis 13 Grad eine ganz schöne Herausforderung für den Veranstalter. Deshalb musste auch die eine oder andere kleine Streckenkorrektur vorgenommen werden. 5500 Starter aus 30 Nationen hatten sich für diese Großveranstaltung in die Startlisten eingetragen. Und da waren auch einige Langläufer aus unserem Verein dabei. Leider hatte sich Heimo beim Abschlusstraining in der Woche in Tschechien verletzt, so dass er nicht noch einmal starten konnte. Am Freitag ging es über die 30 km in der freien Technik mit 500 Teilnehmern. Andreas Möse, Frank Große, Markus Schulze und Oliver Clemenz hatten sich dieser Herausforderung gestellt. Und am Ende sah das alles gar nicht schlecht aus. Andreas kam als gesamt Zweitplatzierter in das Ziel. Frank und Olli waren am Ende der siebente und acht schnellste Deutsche Teilnehmer. Am Ende war es dann doch ein herber Schlag, als Andreas zur Skikontrolle musste und bei ihm zu viel Fluor auf dem Ski festgestellt wurde. Damit war die super Platzierung dahin. Denn bei Worldloppet Läufen ist Fluorwachs nicht erlaubt. Schade.
Manche unserer Läufer sind schon verwegene Burschen. Denn da reicht ein Rennen nicht aus. Da muss man eben zweimal ran. So starteten dann am Samstag beim eigentlich (50 km) Rennen Frank Große und Jörg Völkel über die leicht verkürzten 42 km. Bei 1355 Startern schlugen sich unsere Läufer sehr wacker mit den Plätzen 186 und 262. Und auch am Sonntag fehlten unsere Läufer nicht auf den Strecken. Denn Silvio und Oliver Clemenz standen mit weiteren 1150 Läufern erneut an der Startlinie. Sie beendeten ihre Läufe auf Rang 147 und 132. Glückwunsch an alle Teilnehmer.
Eine kleine Ski- Abordnung vom PSV fuhr noch ein paar Kilometer weiter bis Spindlermühle. Dort startete am Samstag der traditionelle Riesengebirgskammlauf über 25 und 50 km im Einzel und in der Mannschaft über 70 km. Es ist der älteste Traditionslauf in Tschechien. Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1955, wurde er zum ersten Mal gestartet. Damals gingen fünf Männermannschaften mit je 10 Startern auf die Strecke. Im Rahmen der nationalen Spartakiade wollte man die Tradition des Patrouillenrennens wiederbeleben. Einige Jahre später folgten die Frauen in Fünferteams über 25 km. Bei der 12. Auflage hatten sich über 5000 Teilnehmer gemeldet. Damit war die Belastungsgrenze für die Organisatoren und die Natur erreicht. Der Lauf mit dem Namen “Entlang der Kämme des Riesengebirges“ wurde mehrfach leicht verändert. Verschiedene Veränderungen wie Streckenführung, unterschiedliche Streckenlängen im Einzel, Einführung von Frauen und Männermannschaften, bis hin zu gemischten Mannschaften, verschiedene Prägungen der Erinnerungsabzeichen über 70 km, wurden vorgenommen. Viele Streckenposten und 5 Kontrollstellen sichern den Patrouillenlauf ab. Denn es muss nach wie vor sicher gestellt werden, dass beim Patrouillenlauf alle Mannschaften zusammen bleiben und die gesamte Strecke von allen Läufern gelaufen wird. Heute startet das Rennen unter dem Namen „Krkonosska 70“.
Von uns hatten sich Ralf Große, Andreas Möse, Thomas Richter und Anton Völkel in die Meldelisten eingetragen. (bei ges. 9 deutsche Teilnehmer) Da wäre fast eine Männermannschaft zusammengekommen. Denn neuerdings starten die Männer nur noch im Fünferteam. Also mal ein Projekt für die Zukunft !?
Die 70 km Strecke musste auf Grund von Schneemangel in den unteren Regionen etwas eingekürzt werden. Das betraf jedoch nicht die Einzelrennen. Unsere Männer hatten ihre 50 km in der freien Technik voll und ganz bei durchaus guten Bedingungen zur Verfügung. Nur einige kleine Streckenabschnitte waren etwas rustikal. Aber das gibt es immer beim „Riesenlauf“. Und ich weiß, wovon ich rede. Denn ich bin selbst diesen Lauf sieben oder acht Mal über 70 km bei den extremsten Wetterbedingungen gelaufen, die man im Riesengebirge erleben kann. Das war und ist eine echte Herausforderung für Sportler und auch für das Material. Und die erste Herausforderung wartet auf dich unmittelbar nach dem Massenstart, der in zwei Wellen im Abstand von 10 Minuten bei S. Petr gestartet wird. Du erreichst unmittelbar nach dem Start einen mehrere Kilometer langen Anstieg mit 600 HM. Da zittern dir die Beine schon zum ersten Mal. Dann ungewohnte Sonne oder Sturm pur auf dem Kamm. Sulziger Schnee, schwere Abfahrten, Ski abschnallen und Rennen, harter Anstieg zu Fuß und die Hammerzielabfahrt der roten Piste. Die Strecke war sehr gut markiert und es waren sehr viele Kampfrichter auf der Strecke verteilt. Am Ende erreichten unsere Vier alle mit sehr guten Platzierungen das Zielband und nahmen ihre Teilnehmermedaille in Empfang. 109 Teilnehmer waren auf die 50 km Strecke gegangen, von denen 97 Läufer das Ziel erreichten.
Anton, unser Newcomer, musste seine ersten gnadenlosen Erfahrungen sammeln. Noch nie zuvor war er solch eine lange Strecke im Skating gelaufen. Bei der Wende nach 25 km hatte er schon mächtig mit Krämpfen in den Oberschenkeln zu kämpfen und erwartete schon sehnlichst das Ziel. Und wer das kennt, der weiß, dass diese Situation nicht besser wird. Aber er biss sich durch und wurde insgesamt 49. und Dritter in seiner Altersklasse. Etwas besser erging es da unseren erfahreneren Läufern. Thomas, der sich nach der Schönwetterprognose noch kurzentschlossen gemeldet hatte, belegte am Ende ges. den 13. Platz und wurde Sechster in seiner Altersklasse. Ralf konnte noch etwas mehr Boden gut machen. Er gewann seine Altersklasse und wurde Dritter in der Gesamtwertung mit einer Zeit von
2 Stunden und 57 Minuten. Die schnellste Laufzeit gelang Andreas. Er konnte noch mal vier Minuten schneller laufen als Ralf. Mit einer Zeit von 2 Stunden und 53 Minuten wurde er gesamt Zweiter und Sieger seiner Altersklasse. Hier hatte er mit seinen Skiern mehr Glück und konnte somit seine super Form zeigen, wie bereits vor zwei Tagen in Jakuszyce. Bei der Siegerehrung wurden auch super Preise vergeben. Urkunden und Pokale, zum Durst löschen ein Probierpaket der regionalen Brauerei, verschiedene Sachpreise und hohe Gutscheine für die Schnellsten. Da hat sich die Schinderei ja etwas gelohnt. Wir gratulieren all unseren Teilnehmern für ihren Einsatz bei den letzten Rennen der Saison.
Ski Heil V. Heinrich März 2025